Erasmusstudenten an der SpoHo

Mari, Wil, Julius und Lea (von links nach rechts) im Biergarten der SpoHo
Mari, Wil, Julius und Lea (von links nach rechts) im Biergarten der SpoHo

Mari (Finnland) und Will (England) haben zwei Semester hier an der SpoHo studiert. Beide lieben den Sport, die Stadt und lachen gerne. Mari spielt Floorball und ist entsetzt darüber, dass es hier nicht so bekannt ist, wie in Finnland. Wil macht Klimmzüge mit einem Arm und trinkt Kölsch gegen den Durst. Den Rest können sie euch selber erzählen:

 

Was waren eure ersten Erwartungen, bevor ihr hierher kamt?

Wil: Es ist viel besser, als ich vorher dachte. Ich hatte keine Ahnung und es wurde mir vorgeschlagen, weil ich gerne Sport mache. Ich kam aus China zurück, wo ich gearbeitet habe und wollte noch nicht nach Hause. Also bin ich hierhergekommen und es war eine Umstellung für mich, denn ich bin eigentlich Design-Student, aber ich liebe Sport und wollte eine neue Erfahrung, deshalb war es perfekt für mich hier. Ich war ein wenig nervös und aufgeregt aufgrund der Sprache, aber ich wollte einfach Spaß haben. Die Mischung aus Studium und Freizeit ist genau richtig für mich und erfüllt total meine Erwartungen.

Mari: Wir sind als Erasmus Studenten hier und haben uns beide entschieden noch ein Semester dran zu hängen, das spricht für sich. Meine Freundin Miitta ist nach dem ersten Semester zurück nach Finnland gegangen aber mich hat es hier gehalten. Leider habe ich in der Zeit nicht so viel Deutsch gelernt, dafür ist mein Englisch sehr viel besser geworden.

 

Warum seid ihr beide noch ein Semester länger hier geblieben?

Mari: Die Deutschen sind einfach wirklich nette Menschen. Die härteste Zeit war, als meine Freunde aus dem ersten Semester Deutschland verließen und ich quasi von vorne anfangen musste, ohne Miitta und mit all den neuen Erasmus Studenten und sozialen Kontakten. Ich habe kurz dran gezweifelt, ob ich nicht doch nach Finnland zurückgehen sollte. Aber ich habe mich dann doch zum Bleiben entschieden und dieses Semester habe ich dann mehr deutsche Freunde gewonnen, weil das erste Erasmus-Party-Semester eine andere Sache war, mir war es wichtig deutsche Freunde zu finden im zweiten.

Wil: Es fühlt sich an wie zu Hause, wie eine Familie. Ich denke gar nicht daran zurück nach England zu gehen, am liebsten würde ich hier bleiben. Ich kam her ohne Deutschkenntnisse und musste dann schauen, welche Kurse ich wähle, damit ich meinen Interessen nachkommen konnte. Wir hatten die Möglichkeit frei zu wählen, welche Kurse wir belegen wollen. Vor allem für die praktischen Kurse war das super, weil man dadurch alles ausprobieren kann. Ich habe Kletter- und Turnkurse, das ist doch cool, dass uns hier sowas ermöglicht wird.

 

Was ist euer Lieblingssatz auf Deutsch?

Will: „Du hast wunderschöne Augen“ und „Zu mir oder zu dir?“

Mari: „Genau“ und „Achso” sind meine Lieblingswörter, weil man sie in jeder Situation sagen kann.

 

Aus welchen Sportarten kommt ihr ursprünglich?

Mari: In Finnland spiele ich Floorball (Unihockey). Ich habe angefangen als ich 8 Jahre alt war und bin letztes Semester zwei Mal die Woche nach Bonn gefahren, um dort mit meiner Mannschaft zu trainieren. Ich habe auch gelernt, dass es in Finnland ganz anders ist als hier. Es ist ein höheres spielerisches Niveau dort und das Spiel ist auch mit seinen Regeln viel bekannter.

Wil: Ich komme aus dem American Football und mache Cross Fit. Aber ich war durchgehend verletzt, was mich wirklich genervt hat, also habe ich neue Sportarten ausprobiert. Ich klettere und turne viel, um neue Dinge auszuprobieren und meinen üblichen Verletzungen aus dem Weg zu gehen. Ich hatte vor allem mein Knie und den Knöchel immer wieder verletzt. Solange ich hier bin und mir die Möglichkeit gegeben wird, all das auszuprobieren, möchte ich so viel wie möglich davon mitnehmen. Yoga zum Beispiel hätte ich in England nie ausprobiert.

 

Würdet ihr den SpoHo-Studenten ein Studium in der Stadt eurer Universitäten empfehlen?

Wil: Coventry ist nicht besonders besuchenswert für deutsche Schüler, es ist nicht wirklich eine Studentenstadt. Ich würde Birmingham empfehlen und im Süden in die Natur gehen. Schottland ist gut zum Studieren, Leeds und Manchester sind perfekt zum Feiern für Sportstudenten, jeden Tag! An meiner Uni sind viele Asiaten mit Geld, weil es sehr teuer ist, dort zu studieren. Das Studentenwohnheim sieht leider schlimm aus und du denkst dir: „In was für einem Drecksloch bin ich hier gelandet?“. Das Gute ist, dass der Brexit voraussichtlich zumindest die nächsten zwei Jahre keine Auswirkungen auf Austauschprogramme haben wird. Wenigstens etwas..

Mari: Jyväskylä wäre perfekt für Wintersport und das Studenteneben ist in Ordnung. Es gibt nur wenige Bars und Clubs aber vieles ist dennoch sehr gut von den dortigen Tutis organisiert und sie helfen viel und gerne. Die Integration der Austauschstudenten ist also super!

 

Gibt es etwas, was euch an der SpoHo gar nicht gefällt?

Mari: Die Wohnhäuser mit den geteilten Zimmern mag ich gar nicht. Es kommt öfters vor, dass wir nur kaltes Wasser haben und beim Einzug ist nichts vorhanden, wir müssen sogar eigenes Besteck mitbringen beispielsweise. Die Verwaltung ist nicht sehr studentenfreundlich und man hat nicht viele Freiheiten. Das könnte auf jeden Fall besser sein, ansonsten ist es perfekt hier!

 

Wie sieht die Planung nach eurem Kölnaufenthalt aus?

Wil: Ich werde Ende September zurück nach England gehen und fertig studieren.

Mari: Ich weiß noch nicht ob ich nach Hause gehe. Ich habe mich für einen Masterstudiengang beworben an der SpoHo, vielleicht bleibe ich noch länger hier. Es ist mein zu Hause hier mittlerweile, ich will gar nicht weg. Das hängt aber leider davon ab, ob ich angenommen werde.

 

Was haltet ihr von Kölsch?

Wil: Kölsch ist ein Softdrink, definitiv kein Bier.

Mari: „Ein Kölsch und ein Tequila bitte“, funktioniert immer.

 

Wie gefällt euch das Freizeitangebot für Studierende an der SpoHo?

Wil: Das Programm rund um die Uni ist super, jede Woche steht etwas an. Hochsprung, Boxen, SpoHo Party, es ist immer großartig!

 

Was möchtet ihr in Zukunft machen?

Wil: Glücklich sein und das verfolgen, was mir Spaß macht.

Mari: Ich weiß nicht mal was ich in 2 Monaten mache, also frage mich das bitte nicht! (lacht)

 

 

Habt ihr euch in Deutschland in jemanden verknallt?

Wil: Wir sind alle Sportstudenten, also sehen alle super aus. Wenn man sich außerhalb der SpoHo aufhält fällt auf, dass wir uns hier schon glücklich schätzen können. Also sagen wir: ich fühle mich hier sehr wohl… (lacht)

Mari: Die finnischen Jungs geben den Mädchen nicht so viel Aufmerksamkeit, das ist hier anders. Die deutschen Jungs interessieren sich wirklich für dich und sie sind freundlicher und offener zu Mädchen. Deswegen habe ich hier auch mehr männliche Freunde als in Finnland. Wirklich verknallt habe ich mich hier allerdings nicht.

 

Was wollt ihr unseren hunderttausenden Lesern noch sagen?

Wil: Du bist wunderschön. Everything is awesome. Alles ist voll geil!

Mari: Gotta love life!

 

 

 

 

Ein Interview von Lea Schreiner und Julius Schmidt


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