Und jährlich grüßt der Eignungstest (Mai 2016)

 

Noch einmal Anspannung vor dem letzten Lauf
Noch einmal Anspannung vor dem letzten Lauf

Spannung, Stress, Tränen, Freude und Verzweiflung. Am 18. und 19. Mai war es wieder einmal so weit, hunderte ambitionierte und extrem motivierte Sportler standen vor unseren Eingangstüren. Ziel? Den sagenumwobenen Eignungstest der Deutschen Sporthochschule Köln zu bestehen! Ob zukünftiger Sportlehrer oder Manager, jeder muss hier einmal durch. Teilweise über ein Jahr Vorbereitung haben die Teilnehmer hinter sich, um den scheinbar unüberwindbaren Hürden, wie Kugelstoßen, Kopfsprung, Reck und Bodenturnen entgegenzutreten. Eine kleine Dokumentation über die Eignungstest-Gruppe 2 vom 19. Mai aus Sicht eines AStA-Helfers.

Bereits früh am Morgen gegen 6 Uhr, nicht gerade die beliebteste Zeit bei Studenten, fanden sich die ersten Studienanwärter vor den Türen der SpoHo ein. Die Meisten sind schon weitaus länger wach, haben teilweise eine stundenlange Anreise in den Knochen. Eine Mischung aus Anspannung, Motivation und Ehrfurcht lässt sich in vielen Gesichtern ablesen. An diesem Tag geht es um alles: „all in or nothing“ ist das Motto. Lange Schlangen bilden sich, bis schließlich die Türen zur Anmeldung geöffnet werden. Von da an wird es über eine Stunde dauern, bis alle Prüflinge registriert sind, sie ihre Sachen verstaut und sich im Hörsaal eingefunden haben. Da Außenstehende nur beim Ausdauerlauf zuschauen dürfen, sind die sogenannten „Testis“ den Großteil der Eignungsfeststellung auf sich allein gestellt. Aber natürlich lassen wir sie an diesem wichtigen Tag nicht allein – Auftritt der AStA-Helfer.

 

Einmal schief gucken fürs Gruppenbild bitte
Einmal schief gucken fürs Gruppenbild bitte

 

Wer sie nicht schon beim Übungstag oder in den morgendlichen Stunden auf dem Campus kennengelernt hat, der bekommt spätestens im Hörsaal ein Bild von ihnen. In schwer zu übersehenden lila Shirts stellen die über 70 freiwilligen AStA-Helfer die „Ersatz-Mamas und -Papas“ dar, welche den ganzen Testtag über von Station zu Station führen, Hinweise zu Disziplinen geben und so lange anfeuern, bis auch der letzte Klimmzug geschafft ist. Stimmungsvoll werden alle begrüßt und noch einmal die wichtigsten Infos vermittelt, bevor der Ernst der Sache beginnt.

 

Gruppe 2 beginnt diesen Tag mit den Mannschaftssportarten. In Windeseile teilen sich alle auf, damit kein Fußballer auf einmal in der Basketballhalle steht. Das klappt nicht immer auf Anhieb. Es ist dennoch ein entspannter Start in den Tag, die Testis lernen sich untereinander schnell kennen und müssen so früh noch keiner Horrordisziplin ins Auge schauen. Der erste Angstschweiß wird danach vergossen, denn gleich im Anschluss steht Turnen auf dem Plan. Hier fällt am stärksten auf, wer sich gut auf einzelne Disziplinen vorbereitet hat und wer nicht. Einige Defizite werden verteilt, doch erst wer ein zweites bekommt ist vom Test ausgeschlossen. Unsere Gruppe beweist Kampfgeist und begibt sich mit einer gigantischen Zahl von über 90 Personen zu den Hallen für die Rückschlagsportarten.

 

Die Ruhe vor dem Sturm in der Turnhalle
Die Ruhe vor dem Sturm in der Turnhalle

 

Gerade bei Tennis, Badminton oder Tischtennis wird alles gegeben, denn jeder versucht hier ein unnötiges Defizit zu vermeiden. Das sehen die erfahrenen Prüfer gern, welche zu jeder Disziplin entscheiden, wer eine Runde weiter darf und für wen es eng wird, und drücken hin und wieder ein Auge zu. Insgesamt geht es mit 89 Sportlern weiter zum Schwimmen. Einerseits toll, dass es so viele bis zum Schwimmzentrum geschafft haben, dauern die Prüfungen nun so lange, dass die danach geplante Pause vor der Leichtathletik sehr kurz ausfällt. Jetzt heißt es nochmal Reserven aktivieren und fokussiert vorangehen für die leider nicht mehr allzu zahlreich Verbliebenen. In unseren hochrepräsentativen Umfragen gaben geschätzte 148 % der Testis Kugelstoßen als absolute Angstdisziplin an. Eine Befürchtung, die sich jedes Mal aufs Neue bestätigen wird.

Behalte hier mal einer den Überblick
Behalte hier mal einer den Überblick

Doch während Gruppe 2 noch mit Hochsprung und Co. beschäftigt ist, laufen bereits die ersten Teilnehmer ins Stadion ein. „Noch einmal tief durchatmen. Jetzt einfach nur noch laufen“, hört man von vielen Seiten. Wer es bis hier geschafft hat, den trennen nur noch zwei (Frauen) beziehungsweise drei Kilometer (Männer) vom „Eignungstest bestanden“ Shirt, einem glücklichen Lächeln aller Anwesenden und einer Bratwurst mit dem ein oder anderen isotonischen Kaltgetränk. Der Ausdauerlauf scheint auch die Lieblingsdisziplin der Helfer zu sein, denn im Stadion kann man bei toller Sonne noch einmal alles geben und brüllen was das Zeug hält, um auch den letzten Läufer in der Zeit durchs Ziel zu bringen. Nicht wenige von uns legen mehr Meter zurück als die meisten Studienanwärter an diesem Tag! Begrüßt mit diversen Anfeuerungsrufen, endet der Tag für alle Erfolgreichen mit einer grandiosen „Humba“ von jeder Gruppe. Abschließend läuft der Getränkeverkauf noch auf Hochtouren, während alle SpoHos beim Abbauen mit anpacken. Ganz beendet ist der Tag jedoch nicht, denn das große Finale der AStA-Helfer steigt im Studentenclub „Das Ding“. Dort finden sich auch immer wieder einige Testis, die noch genug Energie haben, um bei Bier und Musik mit uns bis in die Morgenstunden zu tanzen.

 

Die SpoHo kann kommen.

 

 

Ein Beitrag von Oliver Riedel

Ihr wollt am legendären Eignungstest der Sporthochschule teilnehmen?

Für Interessierte geht’s hier zur Anmeldung

 

 

 


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