Ortswechsel

Es gibt Neuigkeiten: Ab Juli geht es für mich vier Monate in die USA! Genauer gesagt: ins Families in Sport Lab der Utah State University. Im Oktober hatte ich mich auf das Doktorandenprogramm der „German-American Fulbright Commission“ beworben, in dem Nachwuchswissenschaftler*innen für einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt in den USA gefördert werden, um die Wissenschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken. Vor Kurzem kam die Zusage, nach der ich erst einmal ein wenig sprachlos war – und, zugegebenermaßen: Das bin ich eigentlich selten.


Nun beginnt, neben der Bürokratie, Visumsbeantragung und Impfpanik, bereits ein wenig die Vorfreude los. Denn Utah ist mir nicht ganz unbekannt. Bereits im Herbst 2018 und im Januar 2020 war ich für einen längeren Zeitraum im Families in Sport Lab (Bilder unten). 2018 hatte ich in einem Seminar von Dr. Babett Lobinger im Psychology in sport and exercise-Master hier an der Sporthochschule meine Leidenschaft für den Forschungsbereich „Eltern im Sport“ entdeckt. Bei Recherchen bin ich auf Publikationen von Dr. Travis Dorsch gestoßen, der u.a. ein Coachingprogramm für Eltern im Leistungssport entwickelt hatte. Da die Publikation – wie so häufig – nicht kostenfrei verfügbar war (von Grauzonen-Websites einmal abgesehen), hatte ich als Studentin den Mut gefasst, und ihm kurzerhand eine E-Mail geschrieben. Zurück kamen sehr herzliche und ermutigende Worte sowie mehrere seiner Publikationen im Anhang. Aus diesem Kontakt haben sich schließlich zwei, bald drei Forschungsaufenthalte, eine Zusammenarbeit an einer Studie sowie eine Unterstützung bei meiner Promotion ergeben. Wie man in den USA sagen würde: What a blessing!




In den vier Monaten werde ich in Kooperation mit Dr. Dorsch inhaltliche und konzeptionelle Vorbereitungen für eine geplante Studie innerhalb der Promotion treffen, die Entwicklung eines Stress-Coachings für Eltern im Nachwuchsleistungsfußball. Ich bin schon sehr gespannt, was ich alles aus diesen Monaten mitnehmen darf, persönlich wie professionell. Und ich freue mich auf Utah: einen Staat mit wunderschöner Natur, mit Sonnenstrahlen satt bis in den Herbst hinein und mitten im Zentrum der Mormonen. Bei meinen vergangenen Aufenthalten durfte ich Bekanntschaft mit einem älteren Ehepaar machen, mit Louise und Richard, die mich unglaublich herzlich und gastfreundlich auf ihrer Rinderfarm aufgenommen haben. Und das obwohl wir uns vorher nur einmal am Telefon ausgetauscht hatten – dahingehend scheinen die USA wirklich ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Auch in diesem Jahr werden die beiden ihre Tür bzw. eher: ihr Gästezimmer wieder für mich öffnen. Das einzig nahezu Unmögliche in Utah: Kaffee und Alkohol. Beides wird zwar verkauft, aber in vielen Restaurants nicht einmal ausgeschenkt, da die Religion der Mormonen dies nicht erlaubt.


Natürlich werde ich euch in den USA-Monaten über aktuelle Entwicklungen, Kuriositäten und meine Erlebnisse vor Ort auf dem Laufenden halten.




P.S.: Wer beim Durchschauen der Bilder in Verwunderung geraten sollte, dem sei gesagt: Ja, ich heiße mit vollem Namen tatsächlich Valeria Claudia Hannelore …


Schreibe einen Kommentar