Zwischen Homeoffice, WG-Leben und einer aufmüpfigen Katze – Studienberatung in Zeiten von Corona

Katharina Gauselmann, studentische Mitarbeiterin im Dezernat für Studierenden- und Prüfungsangelegenheiten


Als es vor zehn Wochen hieß „Ab jetzt geht’s ins Homeoffice!“ war ich zunächst von dieser Idee begeistert. Vom Bett schnell den Schlaf aus den Augen kratzen, einen kleinen Abstecher ins Bad, schnell die Katze füttern, Frühstück machen, dann noch das obligatorische Instagram-Homeoffice-Bild am Schreibtisch und schon fängt die Arbeit an. Klingt traumhaft! Wenn da nicht das eine oder andere Hindernis gewesen wäre.

So wurde in den ersten Wochen nach dem Lockdown mein alter, sehr langsamer Laptop zu meinem Arbeitsutensil. Ausgestattet mit einem Bruchteil der notwendigen Arbeitsprogramme und einer Rekordzeit von 8 Minuten für das Exportieren einer Datei, ganz zu schweigen von den 15 Minuten für das Hochfahren… Auf den Komfort zweier Bildschirme musste ich erstmal verzichten. Machbar, aber manchmal auch schwierig. Wenn es dann doch mal absolut notwendig war, wurde kurzerhand der Fernseher angeschlossen. Auch unser WG-Telefon, welches ca. zwei Jahre lang nicht mehr genutzt worden war, erfuhr eine Renaissance und wurde zu meinem ständigen Begleiter für die tägliche telefonische Sprechstunde.

Dann aber, irgendwann, Besserung in Sicht: Der alte Laptop wurde durch den PC aus dem Büro ausgetauscht und das Telefon durch ein Headset „upgegradet“. Schon mal zwei Probleme weniger. Wenn da nicht noch diese aufmüpfige Katze wäre, die es genießt, täglich in bester Gesellschaft zu sein und jede Menge Streicheleinheiten zu kriegen. Eigentlich eine schöne Vorstellung; ich habe gehört, dass Tiere im Büro die Produktivität steigern. Aber das Problem dahinter: Bis zu meiner Katze hat sich das noch nicht rumgesprochen. Geschlossene Türen gehen nicht, dann wird ständig gekratzt – okay lasse ich die Tür offen. Aber dann findet die Katze einen anderen Weg, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Zum Beispiel, indem sie sich mitten auf den Schreibtisch legt – schließlich gibt es nicht genug Plätze in der Wohnung zum Verweilen. Danke Katze – eigentlich wollte ich gerade etwas aufschreiben, aber was soll‘s, dann wird die Katze eben zur Seite geschoben.

Ach ja und zwei Mitbewohnerinnen habe ich auch noch und dann auch noch das einzige Zimmer mit Sonne am Tag, was natürlich zum Verweilen einlädt. Ich freue mich über diese Besuche, denn ich bin gerne in Gesellschaft, und so habe ich wenigstens ein bisschen das Gefühl von Büro-Atmosphäre, wenn ab und zu mal jemand reinschneit, um „Hallo“ zu sagen. 

Studienberatung im klassischen Sinne ist derzeit nicht mehr möglich. Es mussten Alternativen geschaffen werden, da alle Informationsveranstaltungen vor Ort gecancelt wurden. Um unsere Studieninteressierten weiterhin mit wertvollen Informationen zu versorgen und ihnen einen erfolgreichen Studienstart zu ermöglichen, wurde kurzerhand ein neues Format kreiert, online natürlich. Die Premiere der Online-Studieninfo ist auf jeden Fall geglückt, die nächsten zwei Termine sind bereits fix und das Postfach lief schneller mit Anmeldungen voll als gedacht.

Neben der neuen Online-Studieninfo gingen auch die Planungen weiter, um zeitnah wie gewohnt Angebote an der Spoho anbieten zu können. Alles Notwendige war bereits erarbeitet, als uns die etwas ernüchternde Information erreichte, dass die geplanten Angebote nicht stattfinden können und das Online-Semester weiterläuft. Aber auch da sind wieder Flexibilität und ein gewisser Arbeitseinsatz gefragt, um gute Alternativen zu finden. Eins habe ich – und bestimmt auch viele meiner Kolleg*innen aus der Abteilung – gemerkt: Digitalisierung funktioniert und geht schneller als manch einer gedacht hat. Kommunikation ist gerade in dieser Zeit das A und O und wichtiger denn je. Denn: Mal eben zum anderen Arbeitsplatz für eine kurze Info rüber rufen, geht eben nicht. Also entweder kurz anrufen, eine Mail schreiben oder Fragen sammeln und bis zum nächsten Team-Meeting warten.  

So sehr ich es mag, zu Hause zu sein und dort zu arbeiten, so sehr mag ich die Spoho und vermisse ich es, an der Spoho zu sein. Denn das, was das Arbeiten auf dem Campus ausmacht, können mir weder die Katze noch meine Mitbewohnerinnen geben: Ich freue mich schon auf die Zeit, wieder den Alltag im Büro zu bestreiten – und die Arbeit auch dort zu lassen – und auf den schnellen und unkomplizierten Austausch mit den Kolleg*innen.

Fazit: Die Arbeit geht weiter – wenn auch unter anderen Bedingungen, mit der einen oder anderen Einschränkung und mit etwa 20 Mails am Tag mehr als vorher. Aber sie geht weiter, oder wie es im Kölschen Grundgesetz heißt: „Et hätt noch immer jot jejange!“

Autorin: Katharina Gauselmann, Studienberatung


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