Normal, wie war das nochmal?

Carolin Zander, Zentralbibliothek der Sportwissenschaften


Normalerweise startet ein Tag in der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften (ZBSport) um 7:30 Uhr. Wir öffnen! Die ersten fleißigen Studierenden warten bereits vor dem Eingang. Jetzt heißt es, einen von zehn Schlüsseln für die beliebten Lernkabinen zu ergattern. Gegen 8:30 Uhr verbreitet sich der Duft von aufgebackenen Buttercroissants und frisch gemahlenen Kaffeebohnen im Eingangsbereich. Wer so früh vor Ort ist, trinkt erstmal etwas zum wach werden mit aufgeschäumter Hafermilch an der Kaffeebar von Heilandt. Nun ein „Guten Morgen“ für die Mitarbeiter*innen der Ausleihe und dann den geeigneten Platz zum Arbeiten finden. Jetzt heißt es tief durchatmen und ran an die Projekt-, Haus-, Abschlussarbeit oder die Lernmaterialien für die nächste Prüfung.

Die Lernkabinen, sogenannte “Carrels” sind leer.

Inzwischen ist es früher Nachmittag und ein Großteil der über 400 Arbeitsplätze in der ZBSport ist mit Studierenden besetzt. Man sieht viele rauchende Köpfe in den Lernkabinen und Lesesälen, in den Gruppenarbeitsbereichen wird hitzig darüber diskutiert: „Wer übernimmt welchen Part in der Gruppenarbeit?“. Vertiefte Blicke in den Laptop, nebenan ein Berg mit Büchern, seitenweise Artikel und dazu das Geräusch von unterstreichenden Textmarkern. Das sind Szenen an einem normalen Tag in der ZBSport.

“Lichthof” von oben.

Normalerweise sind Studierende hier  – um Fachliteratur auszuleihen, Handouts für die Präsentation zu drucken, wertvolle Hilfestellungen für die Literaturrecherche zu bekommen; für eine konzentrierte Atmosphäre, wenn zu Hause zwar die komplette Wohnung geputzt ist, aber das Ende der Hausarbeit noch lange nicht in Sicht ist; für einen Austausch mit Leidensgenoss*innen, um festzustellen: „Ich bin nicht allein mit meinem Problem!“; oder einfach nur für einen doppelten Cappuccino, um die Nachmittagsmüdigkeit zu bekämpfen.

Lesesaal

Normalerweise werden die folgenden Fragen gestellt: „Wie zitiere ich den Aufsatz aus dem Sammelband?“, „Wo finde ich das Buch: Zur Allgemeinen Spielfähigkeit… von Memmert & Furley?“ und „Welche Datenbank nutze ich, um aktuelle Literatur zum Thema: Wirksamkeit von Sponsoring im E-Sport zu finden?“. Die Antwort gibt es, unter normalen Umständen, von den Mitarbeiter*innen an der Informations- und Ausleihtheke. So war das – normal eben.

Kompaktusanlage

Doch diese normalen Umstände gibt es seit dem 17. März 2020 nicht mehr. Die ZBSport ist geschlossen, aufgrund der besonderen Situation. Nun beschäftigen uns andere Fragen als sonst und ganz besonders diese Frage: „Wie können wir, trotz Corona, Studierende und Wissenschaftler*innen der Sporthochschule mit Literatur versorgen?“. Jetzt sind es die Maßnahmen, auf die es ankommt, stärker als normalerweise. Zuerst wurde die Homepage der ZBSport „Corona-tauglich“ gemacht. Fachdatenbanken sowie Corona-Sonderservices von Verlagen und Datenbankanbietern wurden hervorgehoben, FAQs erstellt und auch der VPN-Client sollte jetzt allen ein Begriff sein. Im Homeoffice haben die “EDV-Nerds” der ZBSport einen Teilkatalog programmiert, um gezielt nach E-Books oder E-Journals der Sporthochschule recherchieren zu können. Auch der kontaktlose Abholservice für Bücher, der seit dem Semesterstart am 20. April 2020 läuft, ist “Corona-tauglich“. Am ersten Bestelltag wurden direkt 265 Bücher von den Studierenden und Mitarbeiter*innen online im Katalog der ZBSport zur Abholung bestellt. Alles andere als normal – für die mit Abstand besten Studierenden und Mitarbeiter*innen der Spoho.

Abholservice für Bücher.

Autorin: Carolin Zander, Zentralbibliothek der Sportwissenschaften



Kommentare

  • Anonymous

    12. Mai 2020

    finde die bilder sehr gelungen 🙂

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