Das e-Semester aus Sicht eines Praxis-Dozenten

Dr. Philipp Born , Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten


Es sind besondere Zeiten. Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen. So auch diese, dass man sich als Dozent für Tennis, für den normalerweise 70 bis 80 Prozent der Lehrtätigkeit „praktisch“ ist, also „auf dem Tennisplatz“, auf sechs Wochen e-Lehre vorbereiten muss. Aber wie soll das gehen? Erster Impuls: gar nicht. Die Lehre an der Deutschen Sporthochschule Köln lebt von ihrem hohen, vor allem qualitativ hohen, Praxisanteil. Dennoch habe ich, genau wie alle anderen Praxis-Kolleginnen und -Kollegen, einen Weg gefunden, mit dem wir die sechs Wochen bis Pfingsten bestmöglich unterrichten können.

Und alles hat auch etwas Gutes: Ich hätte nie gedacht, in so kurzer Zeit (gezwungenermaßen) so viel über e-Lehre, Moodle, Webex-Online-Meetings und nicht zuletzt über die Annehmlichkeiten und Probleme, die ein Homeoffice mit sich bringt, zu lernen. Ganz konkret haben wir, das Lehr- und Forschungsgebiet Tennis, festgestellt, dass wir bereits sehr gut „digitalisiert“ sind. Neben Lehr-Lern-Videos, die wir vor zwei Jahren selbst erstellt haben, haben wir auch Zugriff auf den „Online-Campus“ des Deutschen Tennis Bundes, eine weltweit einmalige Online-Plattform für Tennistrainer und solche, die es werden wollen. Die theoretischen Inhalte sind also ohne Zweifel gut vermittelbar, ersetzen jedoch auf keinen Fall die praktische Umsetzung und Erfahrung, die den Studierenden nun am Anfang des Semesters fehlen.

Volley-Training einmal anders.

Das so tolle Wetter seit Anfang April lässt das Tennisherz natürlich noch mehr bluten, da den Tennisenthusiasten nicht nur die Finger kribbeln, sondern schon bereits der gesamte Körper! Man will einfach raus auf die rote Asche und spielen! So werden Volleys im Park gespielt, jede vorhandene Wand wird genutzt, um Bälle dagegen zu schlagen, und man schaut sich natürlich unendlich viele (Highlight-)Videos online an. Die Hoffnung, dass es ganz bald wieder losgehen kann, ist weiterhin groß. Bis dahin wünschen wir uns erstmal vor allem stabile Internetverbindungen zum fröhlichen Webexen 😉


Autor: Dr. Philipp Born , Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten



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