
Fast die Hälfte der Studierenden an der Deutschen Sporthochschule ist weiblich, bei den letzten Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro lag der Anteil der Athletinnen bei 45 Prozent und wenn sogar eine Frau Trainerin einer Oberliga-Fußballmannschaft werden kann, dann ist das mit der Gender-Gleichheit im Sport doch auf einem sehr guten Weg. Denkt man(n).

Fakt ist, dass Frauen in fast jedem Sport weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und wenn der Präsident von einem der größten deutschen Fußballvereine davon spricht, dass er beim Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München „echten Männerfußball“ sehen will, wird die Benachteiligung von Frauen im Spitzensport abermals deutlich. Grund genug für uns, aktiv zu werden.

Wir sind Lisa und Lisa und sind SpoHo-Studentinnen. Seit Oktober 2018 studieren wir den Master „International Sport Development and Politics“ an der Sporthochschule. Aber uns ist nicht nur durch unsere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik schnell klargeworden, dass die Benachteiligung von Frauen nicht ausschließlich im Profisport ein Thema ist. Von Aussagen wie „Ach, jetzt ist auch ein Mann in der Runde, dann kann ich ja jetzt meine Sportfrage stellen“ bis hin zu der Frage „Hast du ein Problem mit frauenfeindlichen Sprüchen auf der Arbeit?“ bei einem Vorstellungsgespräch für ein Profi-Fußballteam, haben wir auch selbst schon einige diskriminierende Erlebnisse machen müssen.

Um solchen Vorurteilen entgegenzutreten, haben wir den Blog „Fan von DIR“ ins Leben gerufen. Wir wollten uns nicht länger bloß darüber beschweren, was besser laufen muss, sondern wollten und wollen noch immer aktiv einen Beitrag für mehr Chancengleichheit leisten. Mit unserem Blog wollen wir Frauen im Sport ihre Geschichte erzählen lassen und zeigen, dass niemand sich allzu schnell von Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen sollte. Aber unsere Erfahrung zeigt auch, dass es in diesem Bereich noch viel Potenzial nach oben gibt. Zwar gibt es einige Blogs, Zeitungen, Organisationen, Ressorts, etc., die Frauen stärken wollen, doch der Austausch untereinander ist zu gering. Es müsste viel mehr miteinander gearbeitet werden, anstatt dass jede nur ihr eigenes Süppchen kocht.

Wichtig ist uns aber auch zu betonen, dass nicht nur gesellschaftliche Strukturen oder Männer Frauen benachteiligen, sondern paradoxerweise Frauen auch Frauen diskriminieren, wie etwa der typische Mama-Spruch zeigt: „Mmh, willst du wirklich einen Sport wie Fußball, Handball oder American Football spielen? Das ist doch eher was für Jungs. Wäre nicht Ballett eher was für dich?“ Und genau darum geht es in unserem Blog „Fan von Dir“. Wir wollen damit zeigen, dass für Frauen im Sport alles möglich ist. Obwohl unser Blog sich auf Frauen im Sport bezieht, hoffen wir, dass er vielleicht auch in anderen Lebensbereichen weiterhilft: Egal, ob es darum geht, dass Frauen einen „Männerberuf“ anstreben, Männer einen „Frauenberuf“ oder Jungs einen „Mädchensport“ ausüben wollen – das Prinzip bleibt das Gleiche. Wir haben „Fan von DIR“ im April 2019 an der SpoHo gegründet, um Frauen im Sport zu stärken.

Bei den Beiträgen ist es egal, ob es sich um Athletinnen, Trainerinnen, Funktionärinnen oder Ähnliches handelt und ob sie im Spitzen- oder Breitensport unterwegs sind. Unser Blog ist unter www.fanvondir.de oder bei Facebook und Instagram unter @fanvondirblog zu finden. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Du Lust hast, Teil unseres Blogs zu werden.

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Autorinnen: Lisa Kalina, Lisa Steffny