Ein Tag an der University of the Sunshine Coast (USC)

Kängurus auf dem Campus
Kängurus auf dem Campus (Quelle: http://www.usc.edu.au)

4:45am:

Der Wecker klingelt, ich schnappe mir einen Kaffee, meinen Rucksack, eine Scheibe Brot und zehn Minuten später sitze ich, ein Surfbrett unterm Arm, auf meinem Rad und düse zu meinem Kumpel Jorgen. Schnell sind die Boards ins Auto geladen und zu den Tönen von Cat Balou „An´t Meer“ fahren wir zum Strand. Jorgen (Norwegen) und Dave (Australien) können schon fast mitsingen, es ist wichtig, die kölsche Kultur auch weiterzugeben 😀 .

Sonnenaufgang

 

Surfen bei Sonnenaufgang
Surfen bei Sonnenaufgang

Gegen 5:30 am paddeln wir raus aufs Meer, die Sonne ist bereits aufgegangen und wir haben wie immer das Gefühl, die Letzten zu sein. Überall im Wasser warten Surfer auf die perfekte Welle, am Strand tummeln sich Läufer, Fitnessgruppen und Spaziergänger und auf der Straße rollen Gruppen von Rennradfahrern an uns vorbei. Als wir gegen 7:00 am nach einer eher mäßigen Surfsession aus dem Wasser kommen, grillt bereits eine Familie am Strand. Das Leben hier an der Sunshinecoast beginnt für die meisten Australier sehr früh. Obwohl die Wellen heute alles andere als gut waren, sind wir alle drei davon überzeugt, dass morgens aufs Meer rauspaddeln einfach der perfekte Start in den Tag ist.

Beim Surfen...
Beim Surfen…

8:02am:

Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es zur Vorlesung, dank eines großen Kaffees bin ich trotz der einsetzenden Müdigkeit in der Lage mitzuschreiben und mitzuarbeiten. Es handelt sich zwar um eine Vorlesung, doch wir sind „nur“ 25 Studenten in einem kleinen Hörsaal, also handelt es sich nicht um eine klassische Vorlesung, sondern mehr um ein Seminar. Das Thema heute ist Sicherheit im Schulsport im Themenfeld der Leichtathletik, (ja ich studiere Lehramt). Nach der Vorlesung folgt ein praktischer Kurs, in dem ich gemeinsam mit drei anderen Kommilitonen eine Stunde zum Thema Weitsprung halte während auf der Wiese neben dem Stadion ein paar Kängurus vorbei hüpfen.  Das Gelände der Uni grenzt an einen National Park, weshalb ein solches Bild keine Seltenheit ist.

Kängurus beim Snack in der Mittagspause (Quelle: http://www.usc.edu.au)
Kängurus beim Snack in der Mittagspause (Quelle: http://www.usc.edu.au)
Im Unterricht
Im Unterricht

11:50am

Mittagspause: Zusammen mit einer Gruppe von Norwegern schnappen wir uns ein paar Würstchen bei Free Barbecue der Students’ Guild. Die Students’ Guild ist vergleichbar mit dem AStA der SpoHo. Als Student hat man hier immer die Möglichkeit, umsonst zu frühstücken, die Küche zu nutzen, Billard zu spielen, auf den Sofas ein Nickerchen zu halten, mit Freunden zu quatschen (hier trifft man eigentlich immer irgendwen) oder den Raum zum Lernen zu nutzen. Danach treffe ich mich mit einem Kumpel zum Schwimmen. Als wir einen Blick auf den Trainingsplan werfen, stellen wir fest, dass das Programm doch nicht so entspannt ist wie gedacht. Eine gute Stunde später krabbeln wir ziemlich fertig aus dem Wasser.

Beim Schimmen
Beim Schwimmen

2:45pm

Nach einem kurzen Mittagsschlaf in der Students’ Guild setzte ich mich dort gemeinsam mit KiHo (japanischer Name) in die Sonne, um am nächsten Assessment zu arbeiten. Assessment bedeutet in diesem Fall eine kleine Hausarbeit über 2.000 Wörter. An der USC hat ein Student, der Vollzeit studiert, vier Kurse bestehend aus Tutorium und Vorlesung, in welchen er jeweils drei Assessments bestehen muss. Ein Assessment kann beispielsweise eine Hausarbeit, ein Referat oder eine Klausur sein, welche über das ganze Semester verteilt sind. Das bedeutet, es erwartet hier niemanden eine taffe Klausurphase, in der eine Note über das ganze Semester entscheidet. Dafür gibt es aber stetig etwas zu tun. Gerade Hausarbeiten in formalerem Englisch schreiben sich schlecht über Nacht… 😉

Lernen in der Sonne
Lernen in der Sonne

6:30pm

Gemeinsam mit einigen Freunden wird nun gekocht, beziehungsweise ich werde bekocht. Bedingt durch unsere multikulturelle Truppe (Norwegen, Schweden, Australien, Deutschland, Japan, China) haben wir beschlossen, eine Art „Perfektes Dinner“ zu veranstalten. Jedes Mal kocht jemand anderes ein Gericht aus seiner Heimat.  Heute gibt es Lasagne: Erik (Schweden) hat da irgendetwas noch nicht ganz verstanden…

10:00pm

Als ich zu Hause in meiner WG ankomme, reicht die Kraft nur noch für das Nötigste. Zähne putzen, duschen, eine Partie FIFA, die ich gegen meinen Mitbewohner aus Südkorea verliere. Halbherzig packe ich noch meinen Rucksack aus und falle um 10:30 pm müde ins Bett und bin in Sekunden eingeschlafen. Die Wellenvorhersage für morgen früh ist hervorragend.

Ein Beitrag von Lucas Abel.


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