Erster Arbeitstag: Der Adrenalinspiegel steigt

Volunteers machen Bilder auf dem Siegertreppchen: Das sehen die Koordinatoren nicht gerne!
Volunteers machen Bilder auf dem Siegertreppchen: Das sehen die Koordinatoren nicht gerne!

In voller Volunteermontur: Schuhe, Socken, Hose, T-Shirt, Gürtel, Jacke, Kappe, Flasche und Tasche, geht es mit dem Bus zum Olympischen Stadion. Noch ist es leer. Treffpunkt ist am Büro von Omega, wo übrigens fast ausschließlich Deutsch gesprochen wird. Nach langem Warten geht es Schlag auf Schlag. Vorbei an den Athletinnen, die sich für die 1500 Meter aufwärmen, unter Ihnen auch die Deutsche Konstanze Klosterhalfen, geht es ins Stadion.

Dort heißt es erneut unauffällig warten. Direkt nach dem Zieleinlauf der 1500 Meter Läuferinnen starten wir. Während diese noch teilweise auf dem Boden liegend nach Luft schnappen, stellen wir die Startblöcke auf die Bahn. Um 21:05 Uhr brasilianischer Zeit startet dann pünktlich der erste von Sieben 400m Vorläufen der Männern. Einige bringen Maßbänder mit, um den genauen Abstand für ihre Fußstellung im Block zu bemessen. Einige springen auf die Blöcke, damit sie schön fest in der Tartanbahn stecken. Das macht unseren Job nicht einfacher. Dann geht es los. Die nächsten sieben 400m Läufe heißt es Tempo.

Direkt nach dem Start räumen wir die Blocks in Windeseile weg, schnell aus dem Blickwinkel der Kamera raus und an den Rand. Dann kommen die Läufer auch schon um die Ecke. Wie auch beim 1500 Meter Lauf müssen wir, während die Athleten noch auf dem Boden sitzen, die Blocks wieder aufstellen, ein kleiner Hindernislauf. Nicht vor der Kamera stehen, um die Läufer herumlaufen, aufpassen, dass keiner über das Kabel stolpert und vor allem, dass die Athleten mit ihren Spikes nicht auf das Kabel treten. Nach dem letzten Lauf geht es im Laufschritt zum Start der 100m der Frauen.

100 Meter Start der Frauen
100 Meter Start der Frauen

Einmal Block aufstellen und dann dürfen wir jeden einzelnen Vorrundenlauf direkt am Start aus erster Reihe mit verfolgen. Mittlerweile lassen sich die Athletinnen so einiges einfallen, was ihre Frisuren angeht: lila, pink und schließlich die momentan schnellste Frau der Welt Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika mit gelb grüner Haarpracht. Besonders waren wir gespannt auf die Deutsche Tatjana Pinto und die Niederländerin Dafne Schippers, die mit 10.90 Sekunden momentane Europameisterin ist.  Beide sind im Halbfinale. Morgen Abend folgt dann schon das Finale. Um 00:00 Uhr verlassen wir das Stadion und freuen uns auf den morgigen Tag: Diskusfinale der Männer steht auf dem Programm.

Eine kleine lustige Geschichte zum Ende: Von einer Bekannten, die beim Schwimmen volunteert, haben wir erfahren, dass die VIP-Lounge seit Kurzem ein sehr populärer Ort gerade für junge Besucher ist. Ohne Akkreditierung ist hier aber kein Einlass. Immer wieder müssen sie Mengen an jungen Leuten abweisen. Einige schaffen es doch in die Lounge. Der Grund dafür ist nicht Michael Phelps sondern ein Pokémon. Anscheinend hat sich hier ein seltenes Exemplar versteckt. So müssen die Türsteher weiterhin ihre Augen besonders aufhalten, um den jungen, ganz schön cleveren Eindringlinge auf die Spur zu kommen.


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