Tag 5 – Qualifikation und Team-Finals

Wettkampfaufstellung: Qualifikationsrunde
Wettkampfaufstellung: Qualifikationsrunde

Heute durften wir natürlich noch früher aufstehen als schon die letzten Tage, um 6 ging es raus. Aber was tut man nicht alles für seinen Sport. Also frisch aufgewacht, fertig gemacht und nach dem Frühstück direkt zum Platz, Bogen aufbauen und Einschießen.

Und wie das halt in einem Wettkampf nunmal ist, ist man auch ein wenig aufgeregt. Was geschieht, wenn man aufgeregt ist? Es funktioniert nicht mehr alles so wie sonst, man macht mehr Fehler und wird normalerweise auch dafür bestraft. So auch bei mir. Bei den ersten 6 Schuss konnte ich mich über 3 gute und drei völlig verhauene freuen/ärgern. Die Erfahrung lehrt aber, dass ein Wettkampf weit länger geht.

Über die ersten 36 Schuss war ich dann in der Lage, Boden gut zu machen und mich auf den 8. Platz vorzukämpfen. Mit meinem Team waren wir sogar auf dem 5. Platz zu dem Zeitpunkt. Nach anfänglich sehr guten Wetterverhältnissen hatte aber bei den letzten 12 Pfeilen der ersten Hälfte drehender Wind eingesetzt und zwar um einiges stärker als die letzten Tage.

Das setzte sich dann in der zweiten Hälfte fort und nahm sogar noch zu, sodass selbst die besten Schützen auf dem Platz Federn lassen mussten. Ein Koreaner setzte sich mit Abstand an die Spitze, der aktuelle Kadetten-Weltrekordhalter und das mit einem riesigen Abstand von 15 Ringen. Ich selbst konnte mich Dank einer guten zweiten Hälfte noch weiter auf den 5. Rang vorkämpfen. Im Team standen wir am Ende dann auf dem 4. Platz hinter Korea, Japan und Taiwan. Ein super Ergebnis!

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Alle deutschen Schützen hatten für das 1/24-Finale ein Freilos erkämpft bis auf Eric, der aber souverän sein Match gewann.

Am Nachmittag ging es nun in die Mannschaftsfinals. Hier ist es immer wieder schön zu schießen, weil man Teamkameraden hat, die Fehler von einem selbst ausgleichen können, oder im Falle einer Niederlage steht man nicht alleine da, sondern hat Menschen um sich, die die Bürde mit einem gemeinsam tragen.

Das 1/8-Finale durften wir gegen die Slowakei schießen. Auch wenn wir zunächst im Rückstand lagen, fingen wir uns und besiegten die Slowaken letztendlich deutlich.

Im ¼-Finale hatten wir es nun mit den Franzosen zu tun. Diese waren nach der Qualifikation nur knapp hinter uns und vom Leistungsniveau eigentlich auf exakt dem gleichen Level. Matches gegen Frankreich waren jedes Mal, wenn ich gegen sie antreten durfte, sehr schwer! Und auch diesmal war es kein Leichtes. Trotz einer anfänglichen Führung, mussten wir uns am Ende knapp den drei guten französischen Schützen geschlagen geben und schieden vorzeitig aus.

Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Denn morgen stehen die Einzelfinals an, in dem jeder seine eigene Klasse unter Beweis zu stellen hat. Ich werde es gleich in der ersten Runde mit einem Top-Amerikaner zu tun bekommen, der sich heute weit unter Wert verkauft hat. Mal sehen wie das werden wird. Ich freue mich jedenfalls drauf! Wenn der Wettkampf von meiner Leistung her morgen ähnlich wie heute läuft, kann ich sehr zufrieden nach Hause fahren. Es ist möglich, sich sehr weit nach vorne zu schießen, aber es spielt auch immer ein Stück Glück mit hinein und am Ende ist das Wichtigste, dass man zufrieden heimkehren kann!


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