„Wachse zur Ehre des Sieges – Rufe zur weiteren Tat“
Dieser Spruch stand einst auf den Tontöpfen von ca. 50 bis 70 cm hohen Eichensetzlingen. Bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin wurden 141 davon zusammen mit den Goldmedaillen an die Olympiasieger verteilt. Sie sollten durch ihre Langlebigkeit und hohe Widerstandskraft als Erinnerung an die Olympischen Spiele in Deutschland dienen.
Viele der damals verteilten Eichen sind heute verschollen, eingegangen oder im Krieg zerstört worden. Im Sportpark Müngersdorf, unweit des Geländes der Deutschen Sporthochschule Köln, kann eine der sogenannten „Olympia-Eichen“ noch heute bewundert werden.
Der Bahnrad-Olympiasieger von 1936, Toni Merkens, pflanzte seine Eiche nach der Rückkehr aus Berlin eigenhändig im Schatten des Radstadions. Aus dem Setzling ist in den vergangenen 79 Jahren ein Baum geworden, der mittlerweile das Stadion beschattet.
Der gebürtige Kölner Toni Merkens wurde im Krieg 1942 eingezogen und verstarb 1944 im Lazarett an einer Hirnhautentzündung. Er wäre heute 103 Jahre alt gewesen. Am Fuße der Eiche erinnert eine Gedenktafel mit der Aufschrift „Wachse zur Ehre des Sieges – Rufe zu weiterer Tat. Olympiaeiche zur Erinnerung an Toni Merkens. Olympiasieger 1936 im 1 km Malfahren“ an die Geschichte der besonderen Eiche unter vielen Linden im Sportpark Müngersdorf.
Autorin: Marilena Werth