Kaffeefahrt mit Fisch und Farbe, GOLD für Fabian Hambüchen

Als wir an einem der letzten Tage vom Training zurück kamen, entdeckten wir einen Stand, an dem Citytouren durch Gwangju angeboten wurden. Das Angebot klang vielversprechend und uns wurde versichert, dass wir nichts dafür zahlen müssen.

Es stellte sich heraus, dass wir eine koreanische Antwort auf unsere Frage bekommen hatten: Frage: “Is it for free?” Antwort: “Yes, yes, yes!”

Die Koreaner, die ich bis jetzt kennengelernt habe, sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sie würden nie zugeben, dass sie etwas nicht verstanden haben und würden versuchen, so gut es geht zu helfen. Die Erfahrung habe ich nun schon öfter gemacht. Als ich beispielsweise nach einem Taxi zur Turnhalle fragte, wurde ich mit ins Hauptorganisationsbüro der Universiade geschleppt und dort erstmal abgestellt. Es wurde zehn Minuten lang telefoniert, diskutiert, gemacht und getan. Zufällig lief eine Übersetzerin vorbei, die meine Helfer über meine eigentliche Frage aufklärte. Es stellte sich heraus, dass die Helfer dachten, ich hätte meinen Taekwondo Kampf verpasst und würde nach einem VIP Shuttle zur Taekwondo-Halle fragen…ein Taxi zu finden, war letztendlich ganz unkompliziert.

Wie dem auch sei: Unsere Tour kostete dann doch etwas, was sich natürlich erst dann herausstelle, als alle im Bus saßen, der bereits 20 Minuten unterwegs war. Zudem hatten die Organisatoren das geplante Programm kurzerhand umgestellt und wir schauten uns anstatt der traditionellen, koreanischen Filmkulissen, eine Färberei an.

Am Anfang fuhren wir mit einem koreanischen Boot auf einem Fluss. Auf dem Boot führten drei Sängerinnen koreanische Musik vor.

Koreanisches Boot
Koreanisches Boot

 

Touri-Bild mit koreanischen Sängerinnen
Touri-Bild mit koreanischen Sängerinnen

Da das Boot bei unserer Ankunft noch nicht da war, wurden wir zu einem koreanischen Plattfisch-Restaurant geführt. Hier sollten wir rohen Plattfisch probieren, der angeblich gut für Haut und Knochen ist. Triumf hat ihn seiner Haut zuliebe gegessen…

Triumf und der Fisch
Triumf und der Fisch

 

Der Moment, in dem man bereut, es wirklich getan zu haben
Der Moment, in dem man bereut, es wirklich getan zu haben

 

Genuss
Genuss

In der Färberei durfte jeder ein Halstuch mit natürlichen Farbstoffen batiken. Man konnte zwischen den Farben violett-rot (Farbe wird aus zerquetschen Läusen hergestellt) und gelb (Farbe wird aus Zwiebelschalen hergestellt) wählen. Wir mussten dafür unsere Tücher zehn Minuten lang in einer Farbbrühe durchkneten.

Caro und Yanna beim Kneten
Caro und Yanna beim Kneten

Am Ende hatte jeder eine gelbe oder eine violette Hand. Selina hat es mit ihrem weißen Nagellack besonders schwer getroffen.

Nagellack - Aus weiß wird gelb
Nagellack – Aus weiß wird gelb

Leider habe ich dabei wohl etwas falsch gemacht und mein Tuch hatte nachher kein Muster, sondern sieht jetzt aus, wie ein vergammeltes Spültuch…ich bringe es trotzdem als Mitbringsel für jemand ganz besonders mit. Ist ja schließlich selbstgemacht. 😉

In der Färberei wurden uns verschiedene natürliche Produkte vorgestellt, die zum Färben benutzt werden. Das Farbspektrum reicht hierbei von beige über sandfarben, gelb, orange, rot, violett, braun und blau. Der Farbton Indigo (blau), der aus der Indigopflanze hergestellt wird, ist in Korea besonders beliebt. Die Indigopflanze wird dort auch angebaut.

Modell: Anbau und Verwendung der Indigopflanze
Modell: Anbau und Verwendung der Indigopflanze

Gestern habe ich leider schon wieder ein tolles Event verpasst, weil wir parallel dazu Training hatten. Fabian Hambüchen gewann Gold am Reck! Herzlichen Glückwunsch! Persönlich konnte ich ihm leider nicht gratulieren. Seinen Vater habe ich allerdings nach dem Abendessen am Aufzug getroffen, und meine Glückwünsche übermittelt.

Im Vorfeld der Eröffnungsfeier
Im Vorfeld der Eröffnungsfeier

Autorin: Marilena Werth



2 Kommentare

  • Bettina

    29. August 2015

    Tolle Reiseberichte sind das! Schön, was ihr so alles erlebt, da bekommt man gleich Lust, selbst noch mal jung zu sein und zu reisen!

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  • Jürgen Bittner

    11. April 2016

    Roh hätte ich den Fisch auch ungern probiert, aber richtig zubereit schmeckt der herrlich!

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